INfrastructure for Spatial InfoRmation in Europe – INSPIRE
Die europäische Union hat ein ambitiöses Projekt gestartet um im europäischen Raum eine gemeinschaftliche Infrastruktur für Geodaten aufzubauen. Diese Infrastruktur, die allgemein unter dem Namen INSPIRE (für INfrastructure of SPatial InfoRmation in Europe) bekannt ist, zielt hauptsächlich auf Daten, die für den Umweltbereich interessant sind. Auf gesetzgeberischer Ebene ist diese Initiative in der Richtlinie 2007/2/EG vom 14. März 2007 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 14. März 2007 zur Schaffung einer Geodateninfrastruktur in der Europäischen Gemeinschaft (INSPIRE) verankert, die am 15. Mai 2007 in Kraft getreten ist und am 26. Juli 2010 in nationales luxemburgisches Recht umgesetzt wurde.
Die fundamentale Idee hinter INSPIRE ist die von einem Netzwerk von individuellen nationalen Geodaten-Infrastrukturen, die von den jeweiligen Mitgliedsstaaten aufgebaut und betrieben werden. Der Text der Richtlinie nennt insgesamt 34 Geodatenthemen, die in 3 Anhängen aufgeteilt sind. Für jeden Datensatz gibt as auch so genannte "data specifications", also technische Dokumente, die im Detail die Struktur und das Datenmodell der Datensätze festlegen. Weitere legal bindende Texte sind die so genannten "implementing rules", die im Detail beschreiben wie konkret die Infrastruktur aufgebaut werden muss. Ziel ist die Kompatibilität der nationalen Infrastrukturen und ihrer Daten, insbesondere bei Projekten die über nationale Grenzen hinausgehen und regionalen Charakter haben. Diese Regeln betreffen die Metadaten (beschreibende Informationen über die Daten und Dienste), die Daten und Dienste selbst, oder die Prozedur des "Monitoring and Reporting". Die Europäische Kommission wird in ihrer Arbeit der Aufstellung dieser Regeln von einem Komitee unterstützt, dem auch ein Luxemburger Vertreter angehört (Komitologie).
Aus der Richtlinie ergeben sich zahlreiche Verpflichtungen die einen nachhaltigen Impakt auf die Ministerien und Verwaltungen haben, die Geodaten anbieten, welche für den Umweltbereich von Bedeutung sind..
Eine strikte Agenda legt fest, welche Aufgaben die Mitgliedsstaaten erfüllen müssen
- jährlich die Kommission über existierende Geodaten die den Themen entsprechen, unterrichten
- Metadaten über diese Geodaten erfassen und unterhalten
- eine nationale Infrastruktur aufbauen um die nationalen Geodaten die im Rahmen der Richtlinie zur Verfügung gestellt werden müssen, zu liefern
- Geodatensätze aufbauen, unterhalten und liefen, ebenso wie die dazu gehörigen Dienste
In Luxemburg hat die Regierung in ihrer Sitzung vom 25. Juli 2008 entschieden dass eine nationale Geodateninfrastuktur (infrastructure luxembourgeoise de données géographiques - ILDG genannt) aufgebaut werden sollte, und hat die "administration du cadastre et de la topographie" (ACT) mit ihrer technischen Verwirklichung auf der Basis des bereits existierenden Geoportal, beauftragt. Gleichzeitig wurde beschlossen, ein Koordinations-Komitee zu schaffen, welches, unter der Leitung eines höheren Beamten der ACT, diese Infrastruktur zusammen mit den Partnern verwalten sollte. Bei der administration du cadastre wurde eine neue Abteilung geschaffen, die sich um das Geoportal mit all seinen Anwendungen kümmert, die Partner in ihren geodatenbezogenen Projekten unterstützt, und aktiv mitarbeitet bei dem Aufbau und der Manipulation von Geodaten. Dazu gehört auch, die technische Entwicklung insgesamt und jene von INSPIRE im Besonderen zu verfolgen.
Ein Beamter der Geoportal Abteilung ist der offizielle Kontaktpunkt für die Europäische Kommission in Sachen INSPIRE.
Sämtliche Daten und Informationen die Luxemburg im Rahmen dieser Richtlinie veröffentlicht, finden sich in einem speziellen Unterportal, welches nur auf Englisch existiert: